Die Zinsstaffel wird angewendet, wenn sich während der Zinsperiode der Anlage- oder Kreditbetrag ändert oder die Konditionen angepasst werden. Diese Berechnungsmethode wird bei verschiedenen Kontoarten wie Girokonto, Tagesgeldkonten oder Festgeldkonten angewendet. Gerade beim Girokonto ändern sich der Kontostand und damit die Grundlage für die Verzinsung sehr häufig, sodass hier der tägliche Kontostand (meist der Durchschnitt mit mehreren Messpunkten über den Tag verteilt) als Bemessungsgrundlage genommen werden kann. Ebenfalls können Sollzinsen durch eine Überziehung des Kontos fällig werden.
Es existieren zwei verschiedene Berechnungsmethoden die leicht divergierende Ergebnisse liefern. Bei der ersten Methode werden die Tageszinsen nach dem Kalender berechnet. Bei der zweiten Methode werden einfach pauschal für einen Monat 30 Tage und für ein Jahr 360 Tage angenommen.
Entscheidend für die Verzinsung ist auch die Zinsperiode, also in welchem Zeitabschnitt die Zinsen gutgeschrieben werden. Bei Sparbuch war man die jährliche Zinsgutschrift gewöhnt, inzwischen bieten Tagesgeld und Festgeldkonten auch eine kürzere Zinsperiode und zum Beispiel eine quartalsweise oder monatliche Zinsgutschrift. Eine kürzere Zinsperiode ist insofern vorteilhaft, als dabei der Zinses-Zins-Effekt auftritt. Das hat damit zu tun, dass bereits für die nächste Zinsperiode der Anlagebetrag und die gutgeschriebenen Zinsen verzinst werden.
Während früher der Aufwand für die händische Berechnung der Zinsstaffel teils enorm war und über Zinsnummern erfolgte, erledigen diese Aufgabe heute Computerprogramme im Bruchteil einer Sekunde.