Deflation bezeichnet ein sinkendes Preisniveau und meint damit das Gegenteil der Inflation. In einer deflationären Phase sind Besitzer von Geld bevorzugt, weil der Wert des Geldes steigt. Besitzer von Sachanlagen wie Immobilien sind benachteiligt, da nun durch den steigendes Wert des Geldes ihr Besitz verhältnismäßig weniger wert ist.
Auch Schuldiger eines Kredits sind negativ betroffen, da sie zwar immer noch den gleichen monetären Betrag zurück zahlen müssen, dieser aber bedeutend schwerer zu finanzieren ist. In der Folge kommt es vermehrt zu Insolvenzen, da die Schuldner nicht mehr in der Lage sind die Kredite zu bedienen. Dies zieht meist eine Kettenreaktion nach sich.
In der Deflation steigt zunächst die Kaufkraft der Konsumenten, was der gesamten wirtschaftlichen Entwicklung erst einmal zugutekommt. Hat sich eine Volkswirtschaft aber erst einmal in einer deflationären Phase gefangen, kommt sie nicht mehr so schnell heraus. Ein Teufelskreislauf setzt ein, der zu immer geringeren Löhnen und Preisen führt.
Ursachen
Ursachen für eine Deflation liegen in der Konsumzurückhaltung und geringeren Investitionen. Eine Reduktion der öffentlichen Ausgaben kann ebenfalls deflationäre Auswirkungen haben. Durch diese Faktoren sinken die Löhne und dadurch weiter die Kaufkraft.
Gegenmaßnahmen
Früher dachte man die freie Marktwirtschaft könne durch ihre Selbstheilungskräfte eine Deflation von alleine überwinden. Die Weltwirtschaftskrise der 30er Jahre hat aber gezeigt, dass dies nur durch eine Erhöhung der Geldmenge und Investitionsprogrammen der Regierungen gelang. Zusätzlich kann die Regierung gezielt bestimmte Produkte aufkaufen um den Preisverfall zu stoppen. Dies tat zum Beispiel die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, indem sie im März 2009 insgesamt 5.000 Tonnen Butter aufkaufte um die Landwirte zu unterstützen und den Preis zu stabilisieren.