Heute hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Politik des immer günstiger werdenden Geldes leider fortgesetzt und die Zinsen von 0,75% weiter nach unten auf 0,50% gesenkt. hat im Kampf gegen die Schuldenkrise und Konjunkturschwäche die Leitzinsen auf 0,75% gesenkt.
Leitzinsen bei 0,50%
Die heute angekündigte Leitzinssenkung auf 0,50% entspricht einer Kürzung um 25 Basispunkte. Damit sinken die Zinsen nach Mitte 2012 jetzt auf einen absoluten Tiefststand. So billig wie heute gab es das Geld für Geschäftsbanken noch nie. Vor nicht einmal einem Jahr, am 05. Juli 2012 gab es die letzte Zinssenkung der EZB – die damals von uns schon als „EZB senkt Leitzinsen auf 0,75% – historisches Tief“ bezeichnet wurde.
Tagesgeld und Festgeld sinkt weiter
Für Tagesgeld- und Festgeldanleger sind dies wieder einmal keine guten Nachrichten: In den kommenden Wochen müssen wir wohl mit weiteren Zinssenkungen rechnen. Denn wenn sich die Banken günstiges Geld bei der EZB leihen können, ist der Anreiz zu hohen Zinsen für Kleinanleger geringer. Zwar haben einige Banken die bevorstehenden Senkungen schon vorweg genommen, nun gibt es aber nochmals eine Begründung um weiter zu senken.
Mittlerweile nützen auch die besten Vergleiche nicht mehr viel, denn die Spitzenzinsen liegen nur noch bei 1,65% und werden wohl in den kommenden Wochen und Monaten weiter fallen. Einzig Banken, die sich keine günstigen Zinsen leisten können, müssen auf Sparer zurückgreifen und höhere Zinsen ausgeben. Daher sollte man auf Angebote achten.
Ziele der EZB
Die Frage ist doch, warum senkt die EZB die Zinsen. Dabei gibt es unter anderem folgende Begründungen:
- Kreditklemme beheben – trotz niedriger Zinsen geben viele Banken keine Gelder an Firmen aus, da das Risiko seit der Finanzkrise höher geworden ist. Dies stimmt natürlich nur teilweise, denn nicht die Firmen, sondern die Banken selbst haben durch Spekulation die Krise mit verursacht. So bringen günstigeres Zinsen zwar mehr Geld auf den Markt – dieses kann man als Bank aber eher zur Spekulation benutzen, als an Firmen auszugeben
- Inflation bekämpfen – Ziel der EZB ist und war es die Inflation im Euroraum um die 2% einzugrenzen. Da diese in den letzten Monaten immer weiter gefallen ist, im April zu letzt auf 1,20% in Deutschland, ist es nur konsequent mehr Geld auf den Markt zu bringen, damit die Inflation erhöht wird. Nur so einfach ist es leider nicht, da mittlerweile schon zu viel günstiges Geld am Markt vorhanden ist, und nur nicht weitergereicht wird. Es entsteht es immer größer werdende Geldblase.
Gerade für Deutschland, welches mit seiner recht starken Wirtschaft eher höhere Zinsen bräuchte ist dies eine Misere, denn mit immer billiger werdendem Geld stehen Banken immer größere Geldströme zur Verfügung, um damit zu spekulieren. Der Kleinsparer ist der Verlieren, denn sein Geld ist immer weniger Wert.
Besser wäre es, nicht billiges, sondern stabiles Geld zu erzielen, sprich gute (höhere) Leitzinsen und nach und nach den Spekulationsanreiz durch billiges Geld zu entfernen. So würden Banken auch Firmen wieder mehr Kredite zugestehen und Sparer würden höhere Zinsen bekommen.
Ja, es ist wahr, sie haben es wirklich getan. Man hat es im Grunde erwartet, und doch, mich schockiert es, um ehrlich zu sein! Zumal die EZB weiß, dass sich dadurch an der Krise gar NICHTS ändern wird. Denn sie wissen (nicht), was sie tun … Einfach nur schlimm. Die EZB versetzt uns Sparern einen Tritt in den … Allerwertesten, vielen Dank auch.